Lieselotte

Über das Projekt

Lieselotte ist ein Zusammenschluss von Menschen verschiedenen Alters und in unterschiedlichen Lebenslagen. Gemeinsam ist uns ein emanzipatorischer und antirassistischer Grundkonsens. Wir haben uns 2017 zusammengefunden und uns zunächst auf das Baugebiet Kronenmühlenbach beworben, das jedoch an einen privaten Investor vergeben wurde.

In Kleineschholz wollen wir dauerhaft als gemeinwohlorientierter Bauträger bezahlbaren Wohnraum in einem Mehrgenerationen-Projekt schaffen, das das Zusammenleben von Menschen verschiedenen Alters, mit diversen Lebensentwürfen und Familienkonstellationen ermöglicht. Insbesondere wollen wir dem immer wieder dokumentierten Trend entgegenwirken, dass junge Familien aufgrund steigender Mieten Freiburg verlassen müssen. Dieser Gruppe wollen wir ein bezahlbares Zuhause bieten.

Die Stadt Freiburg sucht händeringend Wohnungen für Geflüchtete: Wir wollen hier beispielhaft sein und zeigen, dass ein Zusammenleben von Menschen mit und ohne Fluchterfahrung nicht nur möglich, sondern auch sehr bereichernd für uns und für die Stadt Freiburg sein kann. Besonderen Wert legen wir auf das Schaffen von Wohnraum für Menschen mit Fluchterfahrung, die aufgrund diskriminierender Gesetze derzeit keine Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben und denen somit der Zugang zu gefördertem Wohnraum verwehrt wird. Dies betrifft insbesondere Menschen im Status der Duldung, die so oft jahrelang von sozialen Wohnungsbau ausschlossen werden.

Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum über das Modell des Mietshäusersyndikats liegt uns besonders am Herzen. In unserem Projekt werden 70 % der Wohnungen sozial gebundenen, damit auch Menschen mit geringem Einkommen in Freiburg leben können. Das Unverkäuflichkeits-Prinzip des Mietshäusersyndikats garantiert, dass Wohnraum dem Markt nicht nur einige Jahre, sondern dauerhaft entzogen bleibt.

Ein Gemeinschaftsraum soll den Hausbewohner_innen als Treffpunkt zur Verfügung stehen und mit politischen und kulturellen Angeboten auch für andere Bewohner*innen des Stadtteils geöffnet werden, um so zu einem lebendigen Stadtteil beizutragen.

Lieselotte soll ein Haus auch für Menschen werden, die von rassistischer Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt betroffen sind. Besonders denken wir dabei an eine doppelt betroffene Gruppe: Menschen ohne Aufenthaltstitel sind bei der Wohnungssuche nicht nur Vorurteilen ausgesetzt, sie sind auch ganz offiziell vom Zugang zum Wohnberechtigungsschein, d. h. zu sozial geförderten Wohnungen ausgeschlossen. Um nicht dauerhaft in Flüchtlingslagern zu bleiben, müssten sie somit eine noch teurere frei finanzierte Wohnung anmieten. Das ist für viele unmöglich oder frisst einen Großteil ihres Einkommens auf. Lieselotte möchte mithilfe des Syndikatsmodells und einer solidarischen Nachbarschaftsunterstützung frei finanzierte Wohnungen zu bezahlbaren Mietpreisen für Menschen zur Verfügung stellen, die von diesem Problem betroffen sind. Wir planen derzeit mindestens mit einer Wohnung für eine größere Familie sowie einer Wohnung für zwei Personen. Insgesamt möchten wir mindestens 10% des uns zur Verfügung stehenden Wohnraums für auf dem Wohnungsmarkt besonders benachteiligte Personen reservieren.

Kontakt: haus.lieselotte ääääht gmx.net

Wir suchen für unser Projekt keine weitere Syndikalist*innen!!!