Projekt Birnbaum

Wir sind eine bunte Gruppe von Menschen zwischen 50 und 77 Jahren (2 Generationen) aus dem Freiburger Raum, mit der Vision, uns einen Ort zum Leben zu schaffen, an dem wir in gemeinschaftlicher Organisation selbstbestimmt alt werden können. Um dieses Projekt zu realisieren, sind wir jetzt auf der Suche nach Möglichkeiten: nach einem Platz für unser Haus. Wir wünschen uns, dass ein nicht Rendite orientiertes Projekt wie das unsere bei der Vergabe im Neubaugebiet Stühlinger West (Klein-Eschholz) besonders berücksichtigt wird. Zu diesem Zweck werden wir – gemeinsam mit dem Mietshäuser Syndikat – eine GmbH gründen. Somit wird die Hausgemeinschaft von „Birnbaum“ sowohl Miteigentümerin als auch Mieterin im Projekt sein.

Es wurden in der reichen Freiburger Projektgeschichte Krabbelgruppen, Kitaplätze, Schulen, Wohnprojekte, Arbeitsplätze, Fußballplätze geschaffen – aber noch nichts für Senioren. Daher wollen wir zum Thema „Leben im Alter“ Lösungen finden, die bisher in Freiburg so noch nicht angeboten werden. Die Bevölkerungsgruppe 65+ wird in Freiburg 2018 bis 2030 von 16,7% auf 19,5% wachsen. Dies sollte bei der Planung neuer Baugebiete durch die Stadt dringend adäquat berücksichtigt werden.

  • Wir wollen ein zukunftsweisendes Projekt für den sozialen Wohnungsbau in Freiburg – Schwerpunkt selbstbestimmt alt werden – erstellen mit mindestens 70% gefördertem Wohnraum.
  • Es werden unterschiedliche altersgerechte Wohnformen und ein Gemeinschaftsraum in die Planung einbezogen.
  • Die Gruppe arbeitet schon mehrere Jahre zusammen.
  • Das Kernstück unseres Vorhabens ist ein Fürsorgekonzept (s. Homepage).
  • Aktives Alter ist für uns ein Prozess des ehrlichen, sensiblen Abwägens von Wollen und Können, von selbstverantwortlich bleiben und Hilfe annehmen, von dabei sein wollen und dem Genießen von Entschleunigung. Wir helfen uns bei Haushalt, Einkauf, Behördengängen – kurz bei den Dingen des täglichen Lebens vom Papierkram über Essenszubereitung bis zu gemeinsamer Fahrzeugnutzung.
  • Wir wollen kein privates Wohneigentum schaffen, sondern günstigen Wohnraum, der auf Dauer für eine Gemeinschaft erhalten bleibt. Das Haus wird damit auch für kommende Generationen als Projekt bestehen bleiben. Dies verstehen wir unter sozialer Nachhaltigkeit. Finanziell wird eine tragbare Grundmiete für alle angestrebt. – Damit leisten wir einen Beitrag dazu, unabhängig von eventueller Sozialhilfe, drohende Altersarmut zu verhindern und eine würdige materielle Lebenssituation für alle zu schaffen.
  • Was uns verbindet ist ein vielseitiges, politisches, soziales und kulturelles Engagement. Unser Ideal, für eine menschenfreundliche Welt einzutreten, werden wir auch im Alter nicht aufgeben. Deshalb wird unser Haus selbstverständlich offen für den Stadtteil sein – vor allem im Hinblick auf Fragen und Angebote zum Thema ‚älter werden im Quartier‘.

„Wir wissen: Die Investition in ein Quartiersmanagement, das soziale Netzwerke schafft, das gegenseitige Unterstützung organisiert, das bürgerschaftliches Engagement stimuliert, fördert nicht nur die soziale Integration, es fördert auch die Gesundheit und es spart nachweislich Versorgungskosten“ (Thomas Klie, „Wen kümmern die Alten?“, S. 234)

Wir sind Freiburger Bürger*innen, die das Recht haben, auch das Alter in ihrer Stadt verbringen zu können. Wir wollen nicht aus finanziellen Gründen wegziehen müssen. Die Umsetzung des Gemeinderatsbeschlusses, 50% der geplanten Wohnungen als geförderten Wohnraum zu erstellen, ist für uns richtig und sehr wichtig. Und: wir brauchen das Haus zeitnah – für uns und für zukünftige Altengenerationen – so lange wir noch bei Kräften sind. Zu erwartende Stadtteile mit Baubeginn in frühestens 10 Jahren sind für unsere Gruppe aus naheliegenden Gründen nicht interessant.

www.birnbaum-freiburg.de