Elinor-Ostrom-Siedlungsprojekt 1 (EOS1)

Zitat aus dem Wikipedia-Artikel über Elinor Ostrom:

International bekannt wurde sie vor allem mit ihrem Buch Governing the Commons: The Evolution of Institutions for Collective Action (1990), in dem sie sich mit Problemen kollektiven Handelns bei knappen natürlichen Ressourcen, die gemeinschaftlich genutzt werden (Allmenden), beschäftigt. Sie kam zu dem Ergebnis, dass für eine angemessene und nachhaltige Bewirtschaftung von lokalen Allmenderessourcen in vielen Fällen eine institutionalisierte lokale Kooperation der Betroffenen sowohl staatlicher Kontrolle als auch Privatisierungen überlegen sei.


 

Eine Projektgruppe aus dem Bauverein „Wem gehört die Stadt“ entwickelte bis zum Frühjahr 2023 die Leitlinien des Projekts. Im Februar 2023 haben wir zwei Informationstermine veranstaltet, Interessierte konnten sich mit einem Fragebogen bewerben. Die kleine Projektgruppe hat aus den zahlreichen Bewerbungen 11 Parteien ausgewählt. Am Wochenende 11. und 12. März haben wir uns getroffen für ein erstes Kennenlernen. Nach dem Wochenende sind wir zuversichtlich eine effiziente Gruppe entwickeln zu können: Ein solches Projekt kann nur mit einer gut funktionierenden Gruppe kompetenter Menschen verwirklicht werden. Gleichzeitig wird das Projekt auch Menschen einbeziehen, die mit den Möglichkeiten von Selbstorganisation weniger vertraut sind, Wohnprojekte nicht aus eigener Anschauung kennen und keine eigene Projekterfahrungen haben. Ähnlich wie beim Projekt schwereLos im Baugebiet Gutleutmatten/Haslach sollen einige Wohnungen entstehen für Menschen, die besondere Schwierigkeiten haben, auf dem Wohnungsmarkt eine bezahlbare Wohnung zu bekommen, die aber auch nicht einfach Anschluss an eine Wohnprojektgruppe finden, z.B. Geflüchtete, wohnungslose Frauen und andere Gruppierungen. Die betreffenden Wohnungen werden für die zukünftigen Bewohner_innen mit geplant, freigehalten und zusammen mit unterstützenden Organisationen, mit denen wir schon bei der Planung zusammen arbeiten wollen, vergeben.

Wir möchten in unserem Projekt zwischen 20 und 30 Mietwohnungen verwirklichen. Wie beim 3HäuserProjekt Gutleutmatten wollen wir 70 % sozial geförderte und 30 % frei finanzierte Wohnungen bauen. Wir streben einen guten Mix von kleinen, mittleren bis großen Mietwohnungen an, eher mehr kleine und große und weniger mittelgroße Wohnungen. Außerdem soll es gemeinschaftlich genutzte Räume geben. Möglich wären auch Cluster-Wohnungen um den Bedürfnissen nach Privatheit und Gemeinschaftlichkeit gleichermaßen gerecht zu werden. Derzeit planen wir aber mit Einzelwohnungen. Es soll möglichst Räume geben, die Gemeinschaftlichkeit ermöglichen, mindestens genau so wichtig ist uns jedoch, dass gut nutzbare und bezahlbare Wohnungen für viele zukünftige Generationen entstehen.
Kontakt: elinor-ostrom-siedlung-at-wemgehoertdiestadt.org

Projektdaten:
Wohnfläche: ca. 1.800-2.700 m²
BGF: ca. 2570 m² – 3.850 m²
Wohnungen gesamt: 20-30 Wohnungen
3-5 Whg. 45 m² (1 Personenhaushalte)
3-5 Whg., 60 m² (1-2 Personenhaushalte)
3-5 Whg., 75 m² (2-3 Personenhaushalte)
3-5 Whg., 90 m² (3-4 Personenhaushalte)
2-3 Whg., 105 m² (4-5 Personenhaushalte)
1-2 Whg., 120 m² (5-6 Personenhaushalte)
Wir orientieren uns bei allen Wohnungen an den Wohnungsgrößen für den sozialen Wohnungsbau und möchten einen Flächenverbrauch von durchschnittlich 30 m² pro Person erreichen. 
Angebot preiswerter Wohnungsbau:
70% geförderte Wohnungen: 11-18 (33% unter Mietspiegelmiete)
30% frei finanzierte Wohnungen: 4-7 (Miete so günstig wie möglich)
Wohnungsmix: Wir streben einen vielfältigen Wohnungsmix für unterschiedliche Bedürfnisse an und doch bauen wir Mietwohnungen und keine Eigenheime. D.h. wir achten darauf, dass die Wohnungen auch für die zukünftige Mieter_innen gut nutzbar sind.
Bauweise: Wir möchten möglichst einen Holzbau erstellen, wenn die Baukosten dies zulassen. In Frage kommt auch eine Hybridbauweise. In jedem Fall möchten wir eine energiesparendes Haus bauen mit einem Mindeststandard KFW 40.
Energie: Photovoltaik; E-Mobilität
Selbst Bauen: Nach Möglichkeit können Arbeiten (z.B. Fußböden verlegen, Malerarbeiten, Außenanlage herrichten, Ausstattung einbauen) durch entsprechend qualifizierte Bewohner_innen selbst durchgeführt werden, dies auch unter dem Aspekt der Kostenersparnis aber auch unter dem der Identifikation mit dem gemeinschaftlichen Eigentum.
Barrierefreies Wohnen: Wir möchten alle Wohnungen barrierefrei zugänglich machen und ausstatten. Nach Bedarf können einzelne Wohnungen für bestimmte Menschen speziell ausgestattet oder auch einzelne rollstuhlgerechte Wohnungen errichtet werden.
Gemeinschaftsräume/Begegnungsräume/Räume für Interaktion: Einen multifunktionalen Gemeinschaftsraum zur Benutzung für die Bewohner_innen aber auch zur Vergabe an auswärtige Nutzer_innen möchten wir auf jeden Fall bauen. Die Größe dieses Raumes hängt von der Finanzierbarkeit aber auch von der Lage im Baugebiet ab. Wir wünschen uns ein stadtteilübergreifendes Konzept für die Gemeinschaftsräume und sind offen für eine Kooperation mit anderen Projektgruppen. Im Erdgeschoss unseres Projekts stellen wir uns eine kleine Werkstatt-Schule für Mädchen (Verein Zukunft gestalten e.V.) vor. Die Räume könnten außerhalb der Schulzeiten anderweitig genutzt werden, z. B. für Lesepatenschaften mit Grundschulkindern und Rentnern aus dem Viertel. Gemeinschaftliche Terrassen, Dachgärten und Laubengänge sowie ein gemeinschaftlicher Waschmaschinenraum sowie eine Werkstatt oder ein Atelier ermöglichen zufällige Begegnungen und erleichtern die Kommunikation unter den Bewohner_innen.
Sondernutzungen Erdgeschoss/Keller:
Werkstatt-Schule, Gemeinschaftsraum auch für Gruppen von außen, regelmäßige Kleinveranstaltungen (Lesung, Musik, Politik, Kultur), Food-Coop, Multifunktionale Werkstatt, für Fahrräder usw., Atelier, künstlerischer Werkraum für unterschiedliche Nutzungen, E-CarSharing, Stellplatz und Aufladestation, Büro für die Hausverwaltung, Coworking Space
Organisation: Unsere Haus soll auf Dauer unverkäuflich und dadurch nachhaltig sein. Wir werden uns daher als ein neues Projekt nach dem Modell des Mietshäuser Syndikats organisieren. Wir ermöglichen Menschen die über kein oder nur geringes Eigenkapital verfügen die gleichberechtigte Teilnahme an unserem Mietshausprojekt. Wir übernehmen selbst so viele Aufgaben im Projekt wie möglich und sparen dadurch Geld.

Finanzierung

  • 20-30% Eigenkapital werden wir in Form von Nachrangdarlehen (Direktkrediten) einsammeln, von Menschen die unser Projekt unterstützenswert finden.
  • Fördermittel des Landes Baden-Württemberg für preisgebundene Mietwohnungen (MW 30) Kredit + Zuschuss
  • Zuschüsse bei Holzbau möglich
  • Förderkredite und Zuschüsse für barrierefreie Wohnungen möglich
  • Kredite einer privaten Bank

Entscheidungen: Sehr viele Entscheidungen müssen in der Gruppe getroffen werden. Dies soll nach dem Konsentprinzip geschehen, was bedeutet, dass sich nicht alle Teilnehmer einig sein müssen, aber ihren Konsent (ihr Einverständnis) zu einer Lösung geben, die entsprechend den Umständen geeignet ist.

Projektentwicklung: Das Konzept für das EOS Projekt wird zunächst vom Bauverein „Wem gehört die Stadt?“ entwickelt. Mit dem Konzept soll eine Gruppe von Leuten gefunden werden, die verantwortlich das Projekt weiterentwickelt. Die Gruppe wird den Hausverein gründen und sich auf ein Grundstück bewerben.

Verwaltung: Mit der Selbstverwaltung durch die Bewohner_innen wo es möglich ist verringern wir die Ausgaben. Bei Bedarf werden Leute gegen Bezahlung beschäftigt


Räume für die Werkstatt Schule im Erdgeschoss:

Das VAB „Mädchen gestalten“ begann 2007 als Projekt der Fördergesellschaft der Handwerkskammer Freiburg. Nach deren Insolvenz im Frühjahr 2016 wurde der gemeinnützige Verein „Zukunft gestalten e. V.“ von unserem Team (Lehrer_innen, Pädagogin und Schulleiterin) ins Leben gerufen, also mit den gleichen Personen und dem selben Konzept weitergeführt.

Nach bürokratischen und juristischen Anfangshürden ist er seither Träger der Werkstatt Schule, die benachteiligten Mädchen und jungen Frauen ermöglicht, sich beruflich zu orientieren, zu integrieren und einen Schulabschluss zu erwerben.

Großen Wert legen wir auf das Kennenlernen handwerklicher Tätigkeiten, was für viele Mädchen eine wertvolle Alternative zu Haushalts- und Ernährungsschwerpunkten darstellt. Es gibt nur eine Klasse mit maximal 16 Schülerinnen. Ein wichtiger Bestandteil des Schulalltags ist die enge Verzahnung von sozialpädagogischer Begleitung und außerunterrichtlichen Projekten mit dem regulären Unterricht. Für einige unsrer Schülerinnen ist die reine Mädchengruppe die einzige Möglichkeit eines Schulbesuchs, da hier manche sozialen Probleme in der Gruppe wegfallen. Andere würden keinen Fuß in eine „typische“ Schule setzen, starten aber einen neuen Versuch in einem überschaubaren Umfeld.

Bei unseren Schülerinnen handelt es sich um Förderschülerinnen, die sehr kleine und eng betreute Klassen gewöhnt sind, sowie um Mädchen, die aus verschiedenen Gründen zu den Schulverweigerinnen gehören. Oft kommen auch Mädchen zu uns, die schon eigene Kinder haben und in entsprechenden Einrichtungen leben. In letzter Zeit haben wir auch geflüchtete Mädchen und junge Frauen in der Klasse, die in diesem geschützten Rahmen ihre Deutschkenntnisse verbessern und dann einen Schulabschluss erwerben können.

In den vergangenen Jahren konnten wir viele Mädchen in Ausbildung oder weiterführende Schulen vermitteln. Auch unsere Partner bei der Arbeitsverwaltung, den abgebenden Schulen und Einrichtungen der Jugendhilfe bestätigen uns seit Jahren erfolgreiche Arbeit.

Die Werkstatt Schule ist seit dem 01.04.2019 staatlich anerkannt.

Wir sind eine private Berufsfachschule, die sich ohne Schulgebühren zu erheben, von dem, was das Regierungspräsidium und die Stadt Freiburg bezahlt, finanziert.   Letztere trägt die Kosten der Jugendsozialarbeit. Alles was wir vom Regierungspräsidium bekommen, geben wir für Lehre, Material und eben auch Miete aus. Derzeit befindet sich unsere Schule gegenüber dem Eisstadion. Dieses Gebiet ist schon heute starken Veränderungen unterworfen: Der Neubau des „Hotels Stadt Freiburg“ für medizinische Kongresse, das Universitäts- Verwaltungsgebäude, die Westarkaden und deren Erweiterung durch den Umbau des bisher einstöckigen Aldi- Marktes zu einem mehrstöckigen Gebäude, treiben die Mieten in die Höhe. Bisher wissen wir nicht, was unser Vermieter mit seinem bis heute eingeschossigen Gewerberäumen plant, möchten aber auch keine unliebsamen Überraschungen erleben. Stabile Mieten garantieren für uns den Fortbetrieb unserer kleinen Schule und deshalb möchten wir gerne Teil des Elinor- Ostrom- Siedlungsprojektes 1 werden!

Außerdem ist die Verkehrsanbindung im Kleineschholz sehr günstig. Auch Schülerinnen, die von außerhalb kommen, sind vom Bahnhof aus schnell in der Schule. Die Nähe zu den staatlichen beruflichen Schulen ist im Sinne unserer Vernetzung und kurzer Wege sehr praktisch.

Unseren Platzbedarf umreißen wir hier kurz.
ca.100 m² insgesamt:
1 Klassenzimmer ca. 45 m²
1 „Atelier“  ca. 25 m²
1 Büro bzw. Lehrerzimmer ca. 10-14 m²
1 Materialraum ca. 8-10 m²
2 Toiletten

Normalerweise nutzen wir unsere Räume von 8.00 bis 13.00 h. An zwei Tagen in der Woche findet Deutsch als Zweitsprache und Nachhilfe- Unterricht bis 15.00 h statt.
Sehr gut können wir uns vorstellen, die Räumlichkeiten an den Abenden, Nachmittagen und am Wochenende anderen zu überlassen.

Kontakt: elinor-ostrom-siedlung-at-wemgehoertdiestadt.org