Wir sind eine Gruppe von fünf Paaren im Alter zwischen 55 und 65 Jahren. Uns verbindet eine lange Geschichte: Die meisten kennen sich schon seit vielen Jahren und waren zusammen in verschiedenen politischen Bewegungen aktiv. Inzwischen haben wir alle ein Alter erreicht, in dem die Kinder aus dem Haus sind und wir uns neu orientieren wollen. In einem neuen Wohnumfeld suchen wir wieder mehr Gemeinschaft. Um dies sowohl unter den zukünftigen Hausbewohner*innen, als auch mit anderen Menschen im Stadtteil zu ermöglichen, streben wir großzügige Gemeinschaftsräume an.
Wir möchten gerne mit jüngeren Menschen zusammenleben und wollen deshalb einen Teil der Wohnfläche mit Ein-Eltern-Familien teilen, deren Chancen auf dem Freiburger Wohnungsmarkt sehr schlecht sind. Außerdem würden wir gerne eine Demenz-WG integrieren sowie einen alternativen Pflegedienst, der auch anderen Menschen im Quartier zur Verfügung stünde. Dieser Pflegedienst soll sich von seinem Anspruch her deutlich von herkömmlichen Pflegediensten unterscheiden und seine Arbeit ohne Zeitnot unter Berücksichtigung der besonderen Lagen der zu behandelnden Patient*innen durchführen können. Um unsere Vorstellungen von einem solidarischen Wohnen umzusetzen, wollen wir darüber hinaus eine Nachbarschaftshilfe mit niedrigschwelligen alltagsunterstützenden Hilfeleistungen etablieren.
Wir wollen das Quartier aktiv mitgestalten – und Teil eines Netzwerkes sein, das unterstützt und von dem wir unterstützt werden.
Das Gebäude
Wir wollen ein Co2-armes Gebäude aus Holz errichten. Wo im Bauprozess Co2-Verbrauch nicht zu umgehen ist, wollen wir diesen Verbrauch beim Betrieb des Gebäudes wieder einsparen. Wärmedämmung aus Stroh, Innenverkleidungen aus Strohlehm, begrünte Fassade, Photovoltaik, Solarenergie und Wärmerückgewinnung aus der Raumluft und dem Brauchwasser gehören genauso zum Konzept wieGemeinschaftsflächen im EG und auf dem Dach.
Warum Groko?
Unser Wohnprojekt soll zu einem solidarischen Miteinander zwischen Jung und Alt beitragen. Wir sind fünf Paare und suchen fünf Ein-Eltern-Familien, die unsere Gruppe ergänzen. Der Name GROKO soll verdeutlichen, dass wir für andere Meinungen und Ansichten offen sind, es aber einige Standards gibt, die für uns von existentieller Bedeutung sind:
Wir treten ein
- für eine emanzipatorische und antikapitalistische Umgestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse in allen Lebenslagen. Dabei wollen wir unsere Positionen stets weiterentwickeln und nicht auf dem Stand alter Dogmen verharren.
- für Gender-Gerechtigkeit, die mehr ist als ein bloßes Wort
- für einen wertschätzenden Umgang miteinander, der sich nach Außen und Innen zu bewähren hat
- für solidarisches Handeln
- für einen ökologischen Umbau der gesellschaftlichen Strukturen
- für regionale oder ökologische Produktionen, die auch immer faire Arbeitsbedingungen in der ganzen Welt mit einzuschließen haben
- für die Akzeptanz anderer Positionen mit Ausnahme faschistischer, antisemitischer, rassistischer und frauenfeindlicher Ansichten
- für das Recht des Menschen, glücklich zu sein!